ÜberblickTradition

Die Anfänge (1886 - 1925)

Schon sehr früh kam der Fußball nach Dresden. In einer Zeit, in der sich beispielsweise in München, Dortmund, Leverkusen, Gelsenkirchen und Nürnberg noch gar nichts tat. Unter der Leitung von Herrn Bier (Direktor der Turnlehrerbildungsanstalt Dresden) spielten 12- bis 14-jährige Jungen im Herbst 1886 erstmals auf einer Schmelzwiese im Dresdner Ostragehege (dem späteren DSC-Platz) organisiert Fußball nach den englischen Regeln. 1890 gründeten in Dresden lebende Engländer den ersten Verein.

Der lange Weg an die Spitze (1925 - 1945)

Ab der Saison 1925/1926 hatte der DSC wieder seine Vormachtstellung in Dresden inne und zwar mit einem jungen talentierten Team, das viel für die Zukunft versprach. Die Ostsächsischen Gaumeisterschaften 1926 bis 1933 (insgesamt 19) wurden allesamt errungen. 1926, 1929, 1930, 1931 und 1933 durfte man sich wieder Mitteldeutscher Meister nennen, 1928 (erste Austragung) und 1933 (letzte Austragung) Mitteldeutscher Pokalsieger.

Alter Glanz zwischen Trümmern (1945 - 1950)

Mit der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945 galt der DSC, wie zunächst alle deutschen Vereine, als verboten und musste sich spätestens bis zum 1. Januar 1946 vollständig auflösen. Die "Sportgemeinschaft Friedrichstadt" wurde als Nachfolgeorganisation gegründet. Das DSC-Vereinseigentum wurde einkassiert.

Im westdeutschen Exil (1950 - 1968)

Hertha BSC/DSC Berlin entschloss sich 1951 dazu, die Buchstaben DSC wieder aus seinem Namen zu streichen. Und dies obwohl in der Saison 1950/1951 zeitweise neun Exil-Dresdner und nur zwei Berliner aufliefen.

Mit dem Mut der Unterdrückten (1950 - 1990)

In Dresden sollten sich 1950 die Reste der SG Friedrichstadt laut Staatsmacht der Betriebssportgemeinschaft der Vereinigten Volkseigenen Betriebe Tabak Dresden (gegründet am 1. Juni 1910 als Dresdner SV 1910 durch Zusammenschluss von vier sogenannten wilden Vereinen aus Striesen, Blasewitz, Tolkewitz und Laubegast, im Mai 1933 von den Nazis verboten und aufgelöst, am 22. Juni 1945 neugegründet als SG Striesen, 1948 bis 1949 ZSG Nagema Dresden, ab 1952 BSG Empor Tabak Dresden, am 27. Juni 1990 Rückbenennung in Dresdner SV 1910, dessen Fußballabteilung sich im Juni 1991 als SG Dresden-Striesen selbstständig machte) anschließen. Tabak-Vereinsvorsitzender Otto Nagel, ehemaliger Spieler des Dresdner SV 1910, war aber aus historischen Gründen gegen die Verpflanzung.

Die Wiederauferstehung (1990 - 1998)

Mit der politischen Wende erfolgte am 31. März 1990 die Umbenennung des SC Einheit Dresden in "Dresdner Sportclub 1898". Die DSC-Fahne und die Vereinsfarben Schwarz-Rot erlebten dabei ihr schon nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback.

Das Auf und Ab (seit 1998)

Es waren wirtschaftliche Zwänge, die am 2. Dezember 1998 die Gründung des "Dresdner Sportclub Fußball 98" notwendig machten. Am 17. Dezember 1998 machte sich die Fußballabteilung des Dresdner SC 1898 schließlich selbstständig und trat dem Dresdner SC Fußball 98 bei. Der DSC scheiterte nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga, übernahm sich dabei aber finanziell, so dass eine jahrelang andauernde Abwärtsspirale mit mehreren Abstiegen folgte. Im November 2005 meldete der DSC Fußball 98 e.V. Insolvenz an. Es folgte die Wiedereingliederung in den Gesamtverein DSC 1898 e.V. und die wirtschaftliche als auch sportliche Konsolidierung. Seitdem steht die Nachwuchsarbeit wieder vermehrt im Vordergrund, auch wenn die 1. Männermannschaft sicher das „Aushängeschild“ bleibt. Diese spielt nun zumindest wieder auf Landesebene und ist mit einer Vielzahl an selbst ausgebildeten Talenten bestückt.

Bilanz der Mannschaften Dresdner SC und SG Friedrichstadt

  • 2 x Deutscher Meister

  • 2 x Deutscher Pokalmeister

  • 8 x Sachsenmeister

  • 17 x Gaumeister

  • 5 x Mitteldeutscher Meister

  • 2 x Mitteldeutscher Pokalmeister

  • 1 x Deutscher Vizemeister

  • 1x DDR-Vizemeister

  • 1x Vize-Meister in der RLNO-Saison 1999 / 2000

Helmut Schön: Spieler, Trainer, Bundestrainer, Weltmeister

Udo Jürgens - Der Mann mit der Mütze geht nach Haus (zum Abschied des Bundestrainers vorgestelltes Stück, 1978)

Noch heute wird dieses Lied kurz vorm Einlaufen der Mannschaften im Steyer-Stadion gespielt und verweist auf die große Tradition der schwarz-mohnroten Farben.

Chronik der Fußballabteilung des Dresdner SC 1898

30.04.1898 11 junge Männer gründen den Dresdner Sport-Club 1898 in der Gaststätte des Hotels "Stadt Coblenz"
06.05.1898 erste Mitgliederversammlung mit Beschluß erster Satzung, Name, Vereinsfarben und -abzeichen
16.05.1898 erstes Übungsspiel auf der Canalettostraße
04.12.1898 internationale Premiere gegen den Ruder und Fußball Club Regatta Prag (0:0)
1899 Gründung der ersten Jugendmannschaft, welche jedoch gegen Männermannschaften mangels gleichartiger Gegner antreten muss
1908 Arno Neumann wird erster Nationalspieler des Dresdner SC
1909 Sportclub wird zum 2. Male Mitteldeutscher Meister
1919 Gewinn des Ostsachsen-Gau-Pokales
bis 1921 im Laufe der Jahre werden Köhler, Gedlich, Mantel, Haftmann und Berthold Nationalspieler
1926 Gewinn der Mitteldeutschen Meisterschaft
1925-1930 Serie: von 90 Spielen werden 83 gewonnen und nur 2 verloren!
1930 Vordringen bis ins Halbfinale um die dt. Meisterschaft
28.09.1930 Richard Hofmann macht das Spiel seines Lebens - nach 0:3 noch Wende zum 5:3 gegen Ungarn mit der dt. Nationalmannschaft
1938 Helmut Schön gibt in Schweden sein Debüt in der Nationalelf; Hofmann (25), Kreß (16), Köhler (5) und Sackenheim (4) haben bis dahin die meisten Einsätze für Deutschlands Nationalteam
1940 Der Sportclub steht im Endspiel gegen Schalke 04 und scheitert mit einer 1:0-Niederlage knapp am Meistertitel (zuvor Siege gegen Jena, Hannover, Hamburg und Wien)
1940 DSC schlägt Nürnberg mit 2:1 nach Verlängerung und gewinnt erstmalig den Tschammer-Pokal
1941 Sportclub verliert das Halbfinale der dt. Meisterschaft mit 1:2 gegen Rapid Wien
1941 Sportclub verteidigt erfolgreich mit 2:1 gegen Schalke 04 den Tschammer-Pokal und wird damit zum zweiten Mal Deutscher Pokalsieger
Nov. 1941 Kreß, Pohl, Dzur, Schubert, Boczek gehen an die Front, Miller und Carstens wechseln die Standorte und dürfen lt. NSRL nicht mehr für den DSC spielen
11.07.1943 Der Dresdner Sport-Club 1898 wird durch ein 3:0 im Berliner Olympiastadion gegen FV Saarbrücken zum ersten Mal Deutscher Meister
1944 Der DSC verteidigt den Deutschen Meistertitel durch ein 4:0 gg. LSV Hamburg
08.05.1945 Mit dem Ende des Krieges hören bis zum 1.1.1946 alle sportlichen Organisationen auf zu existieren (lt. 23. Direktive des alliierten Kontrollrates)
06.07.1947 Nachfolger SG Dresden-Friedrichstadt wird erster Stadtmeister durch ein 2:1 gegen Mickten
31.12.1948 Erstes Flutlichtspiel im Dresdner Ostragehege - 2:0 gegen die ostdeutsche Nationalmannschaft
17.04.1950 Das entscheidende Spiel um die erste ostdeutsche Meisterschaft geht als "Skandal-Spiel" in die Geschichte ein, Horch Zwickau gewinnt gegen die Sportgemeinschaft Friedrichstadt mit 5:1, wobei jedoch vor dem Spiel feststand, dass eine "Betriebssportgemeinschaft" den Sieg davon zu tragen hat – ich Anschluss schwere Ausschreitungen aufgrund der Schiebung
1950 Es folgen Sanktionen gegen die SG Friedrichstadt (Platzverbot) sowie gegen Helmut Schön (Spielverbot), welcher somit zum Handeln "gezwungen" wird
18.04.1950 Resultat des Sanktionen: die Mannschaft um die absolute Führungspersönlichkeit beschließt nach Westberlin zu gehen, wo die Strafen wirkungslos sind - die DDR erklärt die Mannschaft für aufgelöst
1950 Der Rest der ehemaligen SGF schließt sich nicht wie von der DDR gefordert Tabak Dresden sondern der SG Dresden-Mickten an
bis 1990 Geschichtlich folgen Jahrzehnte ohne die Namen Dresdner SC und SG Friedrichstadt -lediglich einige Vereine führen über die ehemaligen Spieler des legendären DSC eine traditionelle Linie zum DSC Fußball 98
1.07.1990 Nach zahlreichen Fusionen, Umbenennungen und Herauslösungen gründen die Fußballer der FSV Lok mit anderen Sparten den Großverein Dresdner SC 1898 – man startet in der Bezirksliga
1991 Bezirksmeister und Aufsteiger in die Landesliga (30 Spiele ohne Niederlage!)
1992 Landesmeister Sachsen und damit Aufsteiger in die Oberliga, der damals dritthöchsten Spielklasse
1993 Platz 9 in der ersten Oberligasaison
1994 Errichtung der neuen Regionalligen bei denen Platz 6 zur Qualifikation notwendig war, der DSC wird Letzter und steigt von der 3. in die 5.Liga ab!
1995 Sofortiger Wiederaufstieg durch den Gewinn der Landesmeisterschaft
1996 Der DSC wird Vierter und darf die Relegation spielen, gewinnt diese gegen Lichterfelde - darf jedoch wegen des Abstieges vom Chemnitzer FC aus der 2. Liga und des Nichtaufstieges von Tennis Borussia Berlin nicht aufsteigen.
1997 Der DSC wird Zweiter und spielt erneut die Relegation, doch endet diese mit zwei 0:1-Niederlagen gegen Hansa Rostock/A. erfolglos
1998 Der DSC fängt am vorletzten Spieltag der Oberliga Fortuna Magdeburg ab und feiert mit 1.000 Fans in Bischofswerda durch einen 2:0-Auswärtssieg den Aufstieg in die Regionalliga
Aug. 1998 Es ist soweit - erstes Derby - doch dieses geht mit 0:2 verloren
02.12.1998 Aus wirtschaftlichen Gründen löst sich die Fußballabteilung aus dem Gesamtverein Dresdner SC 1898 heraus und gründet den Dresdner SC Fußball 98
14.04.1999 Steffen Binke sorgt mit seinem Tor für den ersten Derby-Sieg - der DSC wird am Ende Tabellen-13.
Sept. 1999 Der DSC reist als ungeschlagener Spitzenreiter ins Harbig-Stadion und spielt 2:2 gegen Dynamo (vor der Rekordkulisse von 14.300 Zuschauern)
18.03.2000 Das vorerst letzte Derby - der DSC führt Dynamo vor, führt mit 2:0 und drückender Überlegenheit – doch dann biegt der städtische Konkurrent das Spiel zum 2:2 um
20.05.2000 Die Qualifikations-Saison für die neue zweigeteilte 3. Liga ist beendet und der Sportclub ist als Vize-Meister wieder die sportliche Nummer 1 der Stadt
2000 Der Sportclub wird in die 3. Liga Nord eingegliedert, welche mit Teams wie Eintracht Braunschweig, Fortuna Düsseldorf, KFC Uerdingen und Preußen Münster aufwartet
2001 Der Dresdner SC schließt sein 1.Jahr in der 3.Liga Nord mit einem 9.Platz ab. Während der Saison wird Trainer Mathias Schulz entlassen und durch Hans-Jürgen Kreische ersetzt.
2002 Der Dresdner SC entlässt nach 5 Spieltagen Trainer Hans-Jürgen Kreische wg. Erfolgslosigkeit. Sein Nachfolger Karsten Petersohn wird im April durch Eberhard Vogel ersetzt. Diesem gelingt mit dem DSC der Klassenerhalt, nachdem der 1. FC Magdeburg die Lizenz nicht erhält. Zum Saisonende tritt Präsident Thomas Dathe von seinem Amt ab.
2003 Der Dresdner SC geht in die Saison 2002/03 mit dem geringsten Etat der Liga. Eberhard Vogel wird zur Halbserie beurlaubt und durch den Portugiesen José Morais ersetzt. Auch dieser Spielzeit kann man den sportlichen Negativtrend nicht abwenden und der DSC wird Tabellenletzter. Novum in der Vereinsgeschichte: Der Dresdner SC trägt in dieser Saison seine Heimspiele in 3 verschiedenen Stadien aus. Grund: Nach der Jahrhundertflut ist das Heinz-Steyer-Stadion sehr zerstört.
2004 Der Dresdner SC spielt in die Oberligasaison 2003/2004 wieder im heimischen Heinz-Steyer-Stadion
2004 Mit dem neuen Trainer Detlev Zimmer und einer völlig neuen Mannschaft startet der DSC in die Oberligasaison. Die Mannschaft, die sich zum Großteil aus Spielern der 2. Mannschaft und der A-Jugend zusammensetzt, spielt von Beginn an gegen den Abstieg. Zur Halbserie steht das Team auf dem 17. Platz mit 4 Punkten Abstand zu Platz 15. Während der Winterpause melden der FC Anhalt Dessau und der VfB Leipzig Insolvenz an und stehen damit als Absteiger fest. Trotz einiger Achtungserfolge in der Rückrunde und dem zwischenzeitlichen Erreichen des Nichtabstiegsplatzes, reichen drei Saisonsiege nicht aus und der DSC steigt in die Landesliga ab. Vier Spieltage vor Schluss trennt sich der Dresdner SC von Trainer Detlev Zimmer, bis Saisonende leitet Geschäftsführer Michael Krämer die Mannschaft.
2005 Auch in der Landesliga geht der Kampf gegen den Abstieg weiter, erst mit einem Sieg im letzten Saisonspiel kann der DSC, bedingt durch den Rückzug des Hausdorfer SV, den Abstieg verhindern.
18.11.2005 Das Präsidium des Dresdner SC meldet beim Amtsgericht Dresden Insolvenz an.
25.04.2006 Das Insolvenzverfahren wird eröffnet, der DSC steht somit als erster Absteiger in die Bezirksliga Dresden fest. Ein Kompetenzteam unter Leitung von Marcus Zillich übernimmt die Geschäftsführung des DSC.
30.11.2006 Eine Delegiertenversammlung des Gesamtvereins des DSC 1898 e.V. entscheidet, dass es ab Juli 2007 wieder eine Fußballabteilung im Großverein geben wird.
2007 Trotz einer Aufholjagd am Saisonende reichen 28 Punkte nicht aus und der DSC steigt erneut ab. Das Team wird in die Bezirksklasse Staffel 4 eingegliedert.
01.07.2007 Der Gesamtverein hat wieder eine Fußballabteilung, die durch die Mitglieder des DSC Fußball 98 gefüllt wird.
2007/08 Unter Trainer Harald Fischer stoppt der DSC den Abwärtstrend, spielt eine gute erste Bezirksklassen-Saison und wird am Ende Dritter.
2008/09 Nach sieben Spieltagen verlässt Harald Fischer den DSC, Co-Trainer Jens Flügel übernimmt die Mannschaft und holt am Ende erneut den dritten Platz.
17.01.2009 Knapp hinter Bad Muskau wird der Sportclub Vize-Hallen-Bezirksmeister.
2009/10 Bis zum drittenletzten Spieltag träumt der DSC vom Aufstieg und wird am Ende Vierter.
2010/11 Im letzten Jahr des Bestehens der Bezirksklasse hofft der DSC unter dem Trainerduo Lucic/Flügel bis zum letzten Spieltag auf den Aufstieg, landet jedoch auf dem ersten Nichtaufstiegsplatz (4.).
2011/12 In der neuen Stadtoberliga Dresden landet der DSC hinter der SG Dynamo Dresden III auf dem 2. Platz. Weil Dynamo das Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt schafft das Team von Boris Lucic den Sprung in die Bezirksliga Ost.
2012/13 Erst am letzten Spieltag sichert sich der DSC mit 30 Punkten den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Im Landespokal erreicht das Team von Boris Lucic die 3. Runde
2014/15 Vor einer DSC-Landesklasse-Rekordkulisse von 755 Zuschauern besiegelt der DSC mit einem 4:3-Sieg gegen die SG Weixdorf den Klassenerhalt.
2017/18 Nach einer schwachen Saison steigt die 1. Männer des DSC in die Stadtoberliga ab und wagt hier einen Neuanfang.
2018/19 Es gelingt der sofortige Wiederaufstieg in die Landesklasse und zudem das Double mit dem Stadtpokal-Sieg
2021 Beginn Umbau Heinz-Steyer-Stadion zu einer modernen Multifunktionssportstätte